Horst Bergmeyer Duo
Young Days (Starfish Music, 67:35)
Horst Bergmeyer – nun also im Duo. Der umtriebige Sänger, Organist und Pianist aus der – mehr als heimlichen – Blueshauptstadt Deutschlands, Osnabrück, hat endich ein Album unter eigenem Namen herausgebracht. Und was für eins. Ob als Gründer der Band Crimson Alley, Studiomusiker oder fester Bestandteil von Gregor Hildens Bluesnightband – Horst Bergmeyer steht für fulminantes Tastenspiel und charismatischen Gesang. So auch auf der neuen CD „Young Days“. Exzellent begleitet wird er während der über 67 Minuten Spielzeit von dem Schlagzeuger und Perkussionisten Joachim Dölker, der während der 16 Titel teilweise eine ganz Band ersetzt. Überhaupt hat man beim Hören niemals das Gefühl, Gitarre oder etwa Bass zu vermissen. Dieses Duo klingt wie eine vollständige Band, Flügel und Schlagzeug sind satt abgemischt und lassen soundmäßig keine Wünsche offen. Musikalisch gibt es nicht – wie man vermuten möchte – Boogie-Woogie pur, sondern reichlich Second-Line-Beats, Chaka-Chaka-Grooves, Shuffles, Balladen, reichlich Blues, das signifikante „Parchman Farm“ von Mose Allison und selbst vor dem Doors-Klassiker „Riders On The Storm“ wird nicht Halt gemacht. Der Hörer würde sich eventuell mehr eigenes Material wünschen, aber das wäre in diesem Fall ein Kritikpunkt, der nicht wichtig ist. Zu gut sind die Interpretationen, zu gut ist das Zusammenspiel des Duos, zu gut ist der Sound und zu gut ist die CD an sich. Dringend hörenswert dieses Duo – Power pur! (rs)
(bluesnews, Ausgabe Nr. 65, 01.04.2011)